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Posted on 19. Februar 202017. März 2024 by Mariel

In den letzten zwei Wochen hatte ich die Möglichkeit mal wieder Seminarluft zu schnuppern … und zwar diesmal auf der Seite der Teamenden. Ich habe im Vorfeld Kontakt zu dem Koordinator des Freiwilligenprogramms der IERP (Iglesía Evangélica del Río de la Plata) aufgenommen und es stellte sich heraus, dass sowohl die Zwischenseminare der jetzigen deutschen Freiwilligengeneration sowie das Vorbereitungsseminar der Süd-Nord-Freiwilligen stattfinden werden. Ich habe meine Unterstützung angeboten und das Team auf zwei Seminaren ehrenamtlich verstärken dürfen.

Auf dem Zwischenseminar der Nord-Süd-Freiwilligen

Vom 03. bis 08. Februar fand in Baradero ein Zwischenseminar der Freiwilligen aus Deutschland statt. Baradero liegt etwa 150 km nordwestlich von Buenos Aires.

Insgesamt besteht der derzeitige Jahrgang aus ca. 65 Freiwilligen, so dass die Gruppe geteilt wurde. Daher habe ich nur die Hälfte der Freiwilligen kennengelernt. Ich glaube, dass wir damals ca. 45 Freiwillige aus verschiedensten Regionen Deutschlands waren. Mit den Jahren kamen neue Projektstellen der IERP hinzu, aber einige wurden auch aus unterschiedlichen Gründen aufgegeben. An manchen Punkten fühlte ich mich wie eine Zeitreisende … zurückversetzt in meine Zeit als Freiwillige in Buenos Aires.

Herausforderungen der Freiwilligen

Das Seminar bat die Möglichkeit die erste Hälfte des Freiwilligendienstes zu reflektieren und so hatten wir Teamende einen Einblick in das Leben der einzelnen Personen. Es stellte sich heraus, dass viele mit Herausforderungen konfrontiert sind – wie bspw. Sprache, WG-Leben, Selbstständigkeit, Heimweh, „Kulturschock“ … um nur einige zu nennen.

Ich stellte mir öfter die Frage, ob mich die Herausforderungen auch runtergezogen haben. Schließlich habe ich meinen Freiwilligendienst durchweg positiv in Erinnerung und kann mich an keine schwierige Zeit erinnern. Außerdem kann ich rückblickend behaupten, dass das Meistern dieser Herausforderungen mich persönlich sehr weiterbringen hat. Klar … die Weitsicht, die den Freiwilligen heute fehlt, hatte ich damals auch noch nicht.

Über die Seminarinhalte

Inhaltlich wurde auch zu Themen wie Neoliberalismus und Machismo gearbeitet – beides sehr interessante Themen, die das Land Argentinien prägen. Es ist unglaublich, dass das Land einst zu den reichsten Ländern der Welt zählte – ca. bis in die 1950er Jahre – aber durch die Privatisierung vieler staatlichen Einrichtungen und Sektoren hangelt sich das Land seitdem von einem Schuldenberg zum nächsten. Die derzeitige Situation in Argentinien habe ich in meinem letzten Bericht „Hat Perón wirklich immer Recht?“ thematisiert.

Der Machismo ist ebenfalls ein schwieriges Thema. In diesem Zusammenhang wurde u.a. auf weltweite Statistiken zur Gewalt und Übergriffen auf Frauen eingegangen.

Eine letzte Zahl der Vortragenden ist mir besonders im Gedächtnis geblieben: das Thema der Femizide (Mord an Frauen) ist in Argentinien leider sehr präsent.

Was ist Machismo?

Ganz einfach heruntergebrochen wird unter diesem Begriff das Gefühl der männlichen Überlegenheit gegenüber dem weiblichen Geschlecht verstanden.

Im Januar diesen Jahres wurden 33 Femizide begannen – schrecklich! Und vor allem, wenn man bedenkt, dass der Januar nur 31 Tage hat! Oftmals handelt es sich bei den Tätern um Familienmitglieder oder nahestehende Person – also um Personen, den die Frauen vertraut habe. Bei dem Gedanken läuft mir stets ein kalter Schauer über den Rücken. 

Auf dem Vorbereitungsseminar der Süd-Nord-Freiwilligen

Ein paar Tage später machte ich mich erneut auf den Weg nach Baradero, um das Team vom 13. bis 17. Februar auf dem Vorbereitungsseminar der Süd-Nord-Freiwilligen zu verstärken. Das Team bestand aus den Referenten der IERP, deutsche sowie argentinische Ex-Freiwillige und derzeitige deutsche Freiwillige – also eine bunte Mischung. Zu den Teilnehmenden zählten 24 junge Menschen aus den Río de la Plata – Ländern – also Argentinien, Paraguay und Uruguay. Sie wurden auf ihren Freiwilligendienst in Deutschland vorbereitet. Mittlerweile befindet sich der Großteil der Teilnehmenden in Deutschland und sie sind somit in ihr großes Abenteuer gestartet.

Vom Deutschunterricht und Vorurteilen

Die Seminarinhalte waren sehr auf die Ausreise, Aufenthalt, Projektstellen, Wohnorte und Sprache zugeschnitten. So begann jeder Tag mit Spracheinheiten unterschiedlicher Niveaus, in denen die Lernenden niedrigschwellig an die deutsche Sprache herangeführt wurden. Die Freiwilligen hatten außerdem sehr sehr viele Fragen zum Leben und Arbeiten in Deutschland. Es wurde u.a. zu den kulturellen Unterschieden, gegenseitigen Vorurteilen und Klischees und zur Kommunikation gearbeitet. Bei den Klischees wurden die Teamenden und die Freiwilligen in Gruppen eingeteilt, in denen sie ihre Ideen herausarbeiten und später im Plenum vorstellen sollten. Die Einheit war dazu gedacht, um sich der eigenen Vorurteile bewusst zu werden, um dann reflektiert in die neue Situation hineinzugehen.

"Deutsche duschen sich nicht regelmäßig"

An dieser Stelle möchte ich eine kleine Seminaranekdote erzählen:

Eine Aussage der argentinischen Ex-Freiwilligen war „Los alemanes no se bañan en seguidos”, was soviel heißt, dass die Deutschen nicht regelmäßig bzw. durchgängig duschen würden. Das hat natürlich auf der anderen Seite zur Empörung geführt und tatsächlich hat sich diese Aussage anschließend durch das gesamte Seminar gezogen und tauchte an den unterschiedlichsten Stellen wieder auf.

So saß ich einen Tag später mit vier Personen aus dem Team draußen und habe das Wetter und die Pause genossen. Nach einer Zeit kam einer der argentinischen Ex-Freiwilligen nach der siesta (dt. Mittagspause) mit nassen Haaren dazu und machte deutlich, wie gut er sich nach der Dusche gerade fühlt. Nachdem am Abend zuvor bereits viel über das Thema gelacht wurde, konnten wir uns ebenfalls kaum zurückhalten. Keine fünf Minuten später ging eine weitere argentinische Ex-Freiwillige an uns vorbei und sagte nur, dass sie jetzt duschen gehen wird. Auch sie war verwirrt, als wir uns plötzlich das Grinsen nicht mehr verkneifen konnten. Als dann nach weiteren zehn Minuten dann auch noch die dritte argentinische Ex-Freiwillige an uns vorbei lief und “que buena hora para bañarse” (dt. was eine gute Uhrzeit zum Duschen) sagte, lagen wir wirklich vor Lachen auf dem Boden. In dieser kurzen Zeit haben sowohl die drei argentinischen Personen als auch eine deutsche Freiwillige, die sich mit der Frage auseinandersetzte, ob sie es verantworten könnte an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zu duschen, das Klischee bestätigt.

Seit dieser Situation wurde das Klischee zum Seminarwitz! Es wurde jedoch natürlich noch deutlich gemacht, dass Menschen ja so unterschiedlich sind und generell mit pauschalisierenden Aussagen aufgepasst werden muss. Die Aussage werde ich aber so schnell nicht vergessen! 

Neue Freundschaften wurden geschlossen!

Auf beiden Seminaren hatte ich eine wirklich schöne Zeit und ich bin dankbar, dass mir die Möglichkeit gegeben wurde, diese Erfahrung zu machen und ganz tolle Menschen kennenzulernen. Mit zwei jungen Frauen meines Alters aus dem Team habe ich mich wunderbar verstanden und beide haben mir angeboten, dass ich ein paar Nächte bei ihnen bleiben könnte. Gesagt, getan!

Bis morgen bin ich noch bei der Argentinierin untergebracht. Witzigerweiße wohnt sie im Stadtteil Flores nur drei cuadras (dt. Blöcke) von meiner ehemaligen Wohnung entfernt. So bin ich heute Mittag durch die bekannten Straßen geschlendert … abgesehen von einigen Erneuerungen sieht es immer noch so aus wie vor fast zehn Jahren … im Gemüseladen um die Ecke arbeitet z.B. immer noch die gleiche Person und in meiner Lieblingseisdiele schmeckt das Eis immer noch so gut.

Morgen fahre ich dann zur anderen Person aus dem Team und werde dort eine Nacht übernachten. Sie hat vor einigen Jahren ebenfalls einen Freiwilligendienst in Argentinien gemacht und in dieser Zeit ihren jetzigen Mann kennengelernt. So werde ich morgen meinen Rucksack packen und wieder einmal quer durch die Stadt nach Quilmes im Süden vom Großraum Buenos Aires fahren und ab Freitag bin ich für ein paar Tage in Gualeguaychú um dort Karneval mit Menschen aus dem Team zu verbringen. Ihr merkt also: ich habe auch hier immer etwas zu tun und mir wird nicht langweilig! Es ergeben sich stets tolle neue Möglichkeiten! 

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