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Hat Perón wirklich immer Recht?

Posted on 5. Februar 202017. März 2024 by Mariel

Nun bin ich über drei Wochen in Argentinien und es fühlt sich an, als wäre ich schon viel länger hier. Ich fühle mich sehr wohl und mit den Menschen, die ich kenne, ist es so wie immer … als wäre ich gar nicht lange weg gewesen. Vor allem hatte ich sehr viel Spaß mit der Freundin, bei der ich drei Wochen wohnen konnte, und ihrem Sohn.

In den letzten Wochen habe ich nicht viel unternommen. Ich habe zwar zwei Mal einen Ausflug nach Capital gemacht, aber sonst bin ich in Morón geblieben. Ich habe viel Zeit mit Lesen auf der Terrasse in der Sonne verbracht, mir wurde die Gegend gezeigt – dabei wurde der neue Lieblingssong meiner Freundin „Roller“ von Apache 207 bei heruntergelassenem Fenster rauf und runter gespielt –  und ich habe die Eltern kennengelernt. Dort haben wir stets die Wochenenden verbracht, da sie ganz in der Nähe wohnen und einen Pool im Garten haben. So hatten wir die Möglichkeit uns bei den Temperaturen (stets 30 Grad C oder mehr) abzukühlen und einmal wurde die parrilla (argentinischer Grill) angeschmissen und gemeinsam gegessen.

Gespräche über Geschichte und Politik

Die Momente, die wir mit ihren Eltern geteilt haben, waren sehr interessant! Wir sprachen über viele Themen – allem voran über Politik und Geschichte. Dabei geriet ich ziemlich in den Fokus und musste Fragen zur deutschen Geschichte – besonders über die NS-Zeit und deren Auswirkungen bzw. Nachwirkungen- sowie zur aktuellen politischen und sozialen Situation in Deutschland beantworten. Ich wurde in der Vergangenheit schon öfter mit diesen Themen im Ausland konfrontiert und musste nicht selten Stellung beziehen.

Im Gespräch versuche ich dann aber auch viel über das Land, in dem ich gerade bin, zu erfahren. So habe ich rausgehört, dass nicht alle Argentinier*innen mit der momentanen politischen Situation Argentiniens einverstanden sind. Seit der Vergangenheit haben sich in Argentinien vor allem zwei Lager gebildet – die peronistas und die antiperonistas. 

Ein kleiner Exkurs:

Der Peronismus ist auf eine politische Bewegung der 1940/50er zurückzuführen. In dieser Zeit trat Juan Domingo Perón (*1895; +1974) auf die Bildfläche, der einen sozialen Weg im Vergleich zu den anderen Politikern einschlug und den Arbeiter*innen Gehör schenkte. Seine erste Phase als argentinischer Präsident war von 1946 bis zu seinem Sturz in 1955. Er musste das Land verlassen und befand sich die darauffolgenden 18 Jahre im Exil.
 
Der Peronismus dieser Zeit war geprägt von folgenden Faktoren und Maßnahmen: günstige internationale Bedingungen, hohe staatliche Einnahmen, hohe Investitionen und Löhne sowie Verbot von Mieterhöhungen, Festlegung von Mindestlöhnen, niedrige Preise für Verbrauchsartikel, günstige Kredite, Wohnungsbauprogramme, Ausbau der Gesundheitsversorgung und Einführung eines Sozialversicherungssystems.
 
Seine Frau Eva Perón, auch bekannt als Evita, spielte eine wichtige Rolle während seiner politischen Laufbahn. Sie übernahm die Rolle der Vermittlerin zwischen neuem Regierungschef und der Arbeiterschaft.
 
Die Jahre nach dem Sturz Peróns waren geprägt von politischer Instabilität. So wurden die Stimmen immer lauter, die eine Rückkehr Peróns forderten. Im Jahr 1973 kehrte er nach Argentinien zurück und wurde erneut zum Präsidenten gewählt. Das Amt übte er bis zu seinem Tod im Jahr 1974 aus. 
 

Die politische Situation heutzutage

Auch heute noch ist ein*e Argentinier*in entweder peronista oder antiperonista, obwohl die politische Landschaft weitaus vielfältiger ist. Die derzeitige argentinische Regierung wird erneut von den peronistas gebildet. Seit Dezember 2019 ist Alberto Fernández der neue argentinische Präsident und Cristina Fernández de Kirchner die Vizepräsidentin (ehemalige Präsidentin 2007 – 2015). 

Macri: Die Hoffnung auf Veränderung

Von 2015 bis 2019 gab es einen Wechsel in der argentinischen Regierung und der Regierungschef dieser Zeit hieß Mauricio Macri von der Partei PRO (Propuesta Republicana).

Die argentinische Bevölkerung erhoffte sich eine Veränderung … eine Verbesserung. Aber letztendlich führte der neue liberale Kurs zu einer hohen Inflationsrate (bis zu über 50%) bei nur langsam ansteigenden Gehältern, Erhöhung der Lebensmittelpreise.

Mir wird die Inflation bei folgender Beobachtung bewusst: Als ich 2010 das erste Mal in Argentinien war lag der Wechselkurs in etwa bei 1 € = 6,50 arg. Peso, heute liegt der Wechselkurs etwa bei 1 € = 66 arg. Peso.

Die argentinische Währung verliert weiterhin an Wert .. der 5 Peso-Schein wird bis Ende März 2020 aus dem Umlauf genommen.  Ich habe mehrmals mitbekommen, dass viele Argentinier*innen nicht gut auf diese Regierung zu sprechen sind, da sich das (Über-) Leben eher zum Negativen entwickelt hat. Ich bin an einem geschlossenen Geschäft/ Imbiss vorbeigelaufen mit einem Aushang an der Tür. Auf dem Papier stand „Gracias a Macri” (dt. Danke an Macri). 

Zurück zu den Peronistas

dt. Perón hat immer Recht - entdeckt im Manzana de las Luces in Buenos Aires

So konnten sich wieder die peronistas bei den letzten Präsidentschaftswahlen im Jahr 2019 durchsetzen. Es ist klar, dass wieder ein sozialerer, linkerer Kurs eingeschlagen werden soll. Jedoch steht die neue Regierung vor zahlreichen Herausforderungen – Argentinien steckt nach 2001 und 2014 zum dritten Mal in diesem Jahrhundert in einer Wirtschaftskrise. Eine der ersten Amtshandlungen der neuen Regierung war allerdings die Einführung einer neuen Steuer … 30 % auf Devisenkäufe und Fremdkäufe in der Währung US-Dollar. Insgesamt sind die Steuern und Preise in Argentinien hoch … In den Gesprächen, die ich führte, wird deutlich, dass nicht transparent gemacht wird, wofür die Abgaben an den Staat verwendet wird. 

Es wird von Verbesserungen gesprochen, die aber nicht unbedingt zu spüren sind – viele Straßen in der Provinz sind immer noch ein Desaster aus Schlaglöchern, die Menschen fühlen sich nach wie vor nicht sicher auf den Straßen, hohe Arbeitslosenzahlen, Leben an der Armutsgrenze, Delinquenz, Drogenmissbrauch … diese Aussagen sind mir in diesem Zusammenhang begegnet. Oft fiel auch der Begriff „Korruption“. Gegen die jetzige Vizepräsidentin Cristina Fernández de Kirchner laufen Verfahren wegen mutmaßlicher Korruption in Form von Bestechungsgeldern. Mir kommt es so vor, dass die argentinische Bevölkerung mittlerweile den Glauben an die Politiker*innen verloren hat. 

Buchquelle:

Carrera, S./ Potthast, B. (2013): Eine kleine Geschichte Argentiniens. Suhrkamp Verlag Berlin 2010. 2. Auflage 

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