Mariel auf Reisen

ein Reiseblog zum Träumen

Menu
  • Startseite
  • Über mich
  • Unterwegs in…
    • Mein Caddycamper – unterwegs im Minicamper
      • Caddycamping im Harz
      • Vom Alltagsauto zum Minicamper
    • Argentinien
      • Mendoza y la crisis hídrica
      • Memoria. Verdad. Justicia.
      • Unter voluntari@s
      • Hat Perón wirklich immer Recht?
      • Los pañuelos verdes
      • Unter Palomer@s
    • Chile
      • Ausgangssperre in Valparaiso
      • Vom Humboldtstrom und anderen Herausforderungen
      • Mein Lieblingsort in Valparaiso
      • The Social Experiment
      • Zwischen Corona, Stromausfall und Erdbeben
    • Dänemark
      • Roadtrip durch Dänemark Teil 3: Über Aarhus zurück auf’s Land
      • Roadtrip durch Dänemark Teil 2: Ab in den Norden
      • Dänemarkroadtrip Teil 1: Entlang der Westküste
    • Dominikanische Republik
      • 3 Unternehmungen in Santo Domingo Este
      • Meine 5 Lieblingsplätze in Cabarete
      • Anregungen zu Bayahibe und Umgebung
      • Der Surfwettbewerb “Master of the Ocean”
      • Wellness und Umweltverbrechen am Río Yásica
      • Es lebt sich wie im Märchen … oder eher wie im Paradies.
      • Unabhängigkeitstag in der Dominikanischen Republik
  • Reisegedanken
    • Hilfe, mein Gepäck wird vermisst!
    • Langzeitreise finanzieren – wie geht das?
    • Was wir vom träumenden Delphin lernen können …
    • Kulturschock Zuhause
    • Alles hat ein Ende oder Erkenntnisse aus 2 Jahren in Lateinamerika
    • Vom Atlantischen Ozean an die Nordsee und zurück
    • 5 Erkenntnisse auf Reisen
  • Kontakt
Menu

Dritter Zwischenbericht

Posted on 4. Juni 201117. März 2024 by Mariel

Dritter Zwischenbericht

(März – Mai)

Mittlerweile sind nun schon neun Monate vergangen seitdem ich aus dem Flugzeug stieg. Neun unvergessliche Monate geprägt von Höhen und Tiefen. Ich kann es noch nicht wirklich fassen, dass ich nun schon so lange in Argentinien bin. Die Zeit verfliegt sehr schnell … An manchen Tagen kommen mir die letzten drei Monate bis zum Heimflug unendlich lang vor, aber auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass ich keine Zeit mehr habe, weil sie mir wegrennt …


Meine Aufgabe in La Paloma gefällt mir sehr gut. Die Schule hat wieder im März angefangen. Die meisten Kinder besuchen diese regelmäßig. Darauf wird besonders geachtet. Es war ein ständiges Hin und Her bei einigen Kindern. Hier in Argentinien gibt es zwei Möglichkeiten, wann sie zur Schule gehen. Es gibt Vormittags- und Nachmittagsunterricht. Entweder gehen sie von 8 bis 12 Uhr oder von 13 bis 17 Uhr in die Schule. Einige Kinder stehen morgens nicht rechtzeitig auf und müssen somit in den Nachmittagsturnus. Nur dann können sie leider nicht nach La Paloma kommen, außer wenn mal schulfrei ist. Aber Schule geht vor. Das wird auch allen Eltern und Kindern deutlich gemacht. Teilweise wurden einige Kinder erst im Mai, zwei Monate später, eingeschult, weil sich die Eltern nicht darum gekümmert haben. Die Kinder aus meinem Projekt gehen auf staatliche Schulen. Überwiegend sind die Klassen überfüllt und die Lehrer überfordert und unterbezahlt. Wenn ein Kind mit dem Lernstoff nicht mitkommt, hat es selbst Schuld. Störenfriede werden sofort vor die Tür geschickt oder bei schwereren Vergehen suspendiert. Die Schüler tragen ‚Guardapolvos‘, weiße Mäntel, mit denen sie auch einen günstigeren Bustarif bekommen. Fast die gesamte Förderung der Regierung gilt den Privatschulen. Deren Schüler tragen dort einheitliche Uniformen mit Schullogo. Die Schulen sind viel besser ausgestattet und die Klassengröße normal. Eine meiner Arbeitskolleginnen hat mir mal erzählt, dass damals die staatlichen Schulen besser waren als die privaten. Erst mit Präsident Menem in den ’90ger Jahren hat sich das geändert. Er hat nur noch die Privatschulen unterstützt und viel in „in die eigene Tasche gesteckt“, wie man hört.


Nach den Ferien wurden die Gruppen neu eingeteilt und Gruppennamen gewählt … „Los Unicos“ und „Los Superamigos“. Die neuen Kinder mussten sich erstmal an den normalen Tagesablauf gewöhnen, weil sie nur den Sommer in La Paloma kannten. In den Ferien war der Ablauf etwas anders. Einigen fiel es leicht, anderen schwer. Aber mittlerweile arbeiten alle sehr gut mit. Seit April gibt es wieder Fußballtraining zwei Mal die Woche. Letztes Wochenende war das erste Turnier diesen Jahres, worauf die Kinder sich unheimlich gefreut haben. Einige wollten die Nacht vorher nicht schlafen oder wachen ganz früh auf, weil sie Angst haben dieses monatliche Ereignis zu verpassen. Außerdem wird einmal die Woche ein Murgakurs angeboten – der argentinische Ausdruckstanz zu Trommelmusik. Auch der wird sehr gut angenommen und reichlich besucht. Es kommen extra Tanz- und Trommellehrer.


Natürlich gibt es auch Tage, an denen man lieber im Bett bleiben möchte, aber wenn ich dann durch die Tür im Projekt gehe, ist alles wieder vergessen. Meist sind schon einige Kinder dort und es hallt Musik aus dem Salon der Medianos. Natürlich Reggaeton (tanzbarer Reggae mit schnellerem Rhythmus) – was auch sonst?! Reggaeton hören hier die Jugendlichen rauf und runter. Die Texte können die Kinder auswendig und singen mit oder denken sich Choreographien aus, die am Ende des Tages vorgeführt werden. Teilweise kommen die Kinder auf einen zugestürmt, meist die kleinen, um einen mit einem Küsschen auf die Wange zu begrüßen, wie es in Argentinien so üblich ist. Es ist schön zu sehen, was die Kinder für eine Lebensfreude an den Tag bringen – trotz Problemen, die sie haben. Manchmal kommen mir da meine eigenen Probleme im Vergleich nichtig vor.


Im Februar/März hatte ich vier Wochen Urlaub. Ich hatte Besuch aus Deutschland und bin durch den Westen und Norden des Landes gereist. Mendoza war das erste Ziel. Eine Kleinstadt in den Anden mit Ausblick auf den höchsten Berg Argentiniens (Aconcagua 6970m). Von dort ging es in die Hügellandschaft, wo wir in Cordoba Capital ein paar Tage blieben. Die zweitgrößte Stadt in Argentinien. Danach haben wir die wunderschönen Iguazu-Wasserfälle an der Grenze zu Brasilien und Paraguay besucht. Ein paar Strandtage in Pinamar am Atlantik wurden auch mit eingeplant bevor der Urlaub zu Ende ging. Für ein Wochenende im März bin ich nach Rosario gefahren. Die drittgrößte Stadt von Argentinien.


Man merkt einfach wie riesig das Land ist, wenn man erst einmal unterwegs ist. Nach 20 Stunden Busfahrt kann man sich immer noch auf argentinischen Boden befinden. Es werden Strecken zurückgelegt, die man in Europa zu vermeiden versucht. Hier ist es ganz normal 15 Stunden im Bus zu verbringen, wo man in Europa lieber in ein Flugzeug steigt. Mir ist aufgefallen wie klein Deutschland doch ist. Dort beschwert man sich schon darüber, wenn man vier oder fünf Stunden im Auto sitzt … Wir Deutschen haben ein ganz anderes Raumgefühl. Man merkt auch, dass ein Drittel der 41 Millionen Einwohner Argentiniens in Buenos Aires und Provinz leben. Im Landesinneren kommt man oft an kleinen Dörfern vorbei, die sehr weit auseinander liegen … Und ich hatte manchmal das Gefühl, dass die Städte einfach Buenos Aires in klein darstellen. Fast jede Stadt ist im Schachbrettmuster aufgebaut, d.h. ein Cuadra (dt. Block) zählt 100 Hausnummern und misst ca. 100 Meter (Beispiel: die Straße ‚Avenida Rivadavia‘ in Buenos Aires, an der ich wohne, durchquert die Stadt von Osten nach Westen und besitzt ca. 22000 Hausnummern). Es gibt ein paar Parks und Plätze … die Straßen tragen die gleichen Namen. So findet man in nahezu jeder argentinischen Stadt die selben Straßennamen.


Die Menschen hier sind relativ geduldig. Brav wird auch eine halbe Stunde an der Supermarktschlange gewartet … wo ein Deutscher es sich doch lieber drei Mal überlegt, ob er wirklich einkaufen muss. Die Kassierer haben alle Ruhe der Welt … Außerdem reiht man sich ein, wenn man an der Bushaltestelle steht, und es wird nicht vorgedrängelt. Manchmal dauert es eine Weile bis der nächste Bus kommt und man nimmt in Kauf, dass man zu spät kommt. Aber sie bleiben ruhig … man gewöhnt sich ja schließlich an alles …


Ich freue mich sehr auf die kommenden Monate bis zu meinem Heimflug. Ich bin gespannt, was mich noch erwarten wird … 


Saludos,

Mariel Schulz

  • Argentinien
  • Casita La Paloma
  • Freiwilligendienst
  • Reisen
  • Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Über mich

    Ich bin Mariel, 32 Jahre alt, und lebe in einem kleinen Dorf in Schleswig-Holstein. Seitdem ich denken kann, packt mich das Fernweh. Weiterlesen ...

    • Instagram
    • Facebook

    Recent Posts

    • Urlaub gegen Hand – meine Erfahrungen in Lateinamerika
    • Roadtrip durch Dänemark Teil 3: Über Aarhus zurück auf’s Land
    • Roadtrip durch Dänemark Teil 2: Ab in den Norden
    • Dänemarkroadtrip Teil 1: Entlang der Westküste
    • Caddycamping im Harz

    Kategorien

    • Argentinien
    • Caddycamping
    • Chile
    • Dänemark
    • Deutschland
    • Dominikanische Republik
    • Reisegedanken
    • Reisetipps
    • Reisevorbereitungen
    • Uncategorized

    Du interessierst dich für ältere Artikel von mir. Dann schau' in meinem Archiv vorbei und tauche mit mir in die Vergangenheit ein. Viel Spaß beim Stöbern. Hier geht's lang ...

    • Datenschutzerklärung
    • Impressum
    • Cookie-Richtlinie (EU)
    Zurück!
    ©2024 Mariel auf Reisen. All Rights Reserved.
    Zustimmung verwalten
    Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
    Funktional Immer aktiv
    Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
    Vorlieben
    Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
    Statistiken
    Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt. Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
    Marketing
    Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
    Optionen verwalten Dienste verwalten Verwalten von {vendor_count}-Lieferanten Lese mehr über diese Zwecke
    Einstellungen ansehen
    {title} {title} {title}